Meine erste Fahrt im Rettungswagen…aber nicht diabetes-bedingt 😉

parked ambulance
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Puh! Nicht schön und nicht zur Nachahmung empfohlen!

Foto Notaufnahme

Das war zunächst einmal unerwartet und ein wenig beängstigend. Später dann eigentlich nur noch ärgerlich und frustrierend…Aber mal von Anfang an…ne vom Ende an…mir geht’s wieder ganz gut und alles ist irgendwie im Griff.

So, aber jetzt von Anfang an…

Ich fühle mich seit knapp 2 Wochen krank…erkältet. Kopf-und Gliederschmerzen, leichter Husten, Halsschmerzen, brennen der Bronchien, Nase zu, Nebenhöhlen vereitert…das alles mal mehr, mal weniger stark ausgeprägt. Ich war auch die Zeit über arbeiten, habe nur 1 Tag zwischendurch ausgesetzt, als es mir schwindelig war…Die letzten 2 Tage war es einfach so blöd, dass ich dachte, mach mal langsam, gönn die ´ne Pause…also bin ich zu hause geblieben. Sehr brav, wie ich finde!

Da die Nacht echt mies war (Nase zu, nur im Sitzen schlafen, wenn überhaupt, Husten, der die Bronchien richtig brennen lässt), habe ich am Morgen den Hausarzt aufgesucht. Dieser schreibt mich krank und verschreibt ein Antibiotikum, Sinupret und Codein gegen Husten. Ein Stunde später bekomme ich starke Schmerzen im Oberbauch begleitet von massiver Atemnot. Dies verläuft krampfartig. Ich versuche noch durch etwas Wasser und etwas Essen den Magen zu beruhigen…leider völlig vergeblich.

photo of woman carrying a cardboard
Photo by Life Matters on Pexels.com

Meine Tochter ruft den Notarzt. Die kommen, sind sehr nett…stellen fest, dass alle Vitalwerte o.k. sind. Sie tippen auf eine allergische Reaktion und nehmen mich mit.

Im KH geht’s dann richtig los..die Ärzte mega genervt…die Ärztin,  sichtbar genervt, beschwert sich, dass sie eine „Erkältung“ behandeln soll, wo sie doch so viel zu tun hat. Außerdem hält sie die Verordnung des Antibiotikums für quatsch. Da kommt ja mal Freude auf! Als ob ich nichts besseres zu tun hätte, als mich notfallmedizinisch versorgen zu lassen…(im übrigen nehme ich wirklich nie Medis ein, wenn es nicht unbedingt nötig ist – nicht mal bei Kopfschmerzen!  Das ich das Antibiotikum genommen habe, zeigt, dass ich nach 2 Wochen Krankheitsgefühl echt verzweifelt war! 😰) Ich erkläre ihr also erst einmal, dass ich sicher nicht wegen meiner Erkältung mit dem Rettungsdienst hier angekommen bin.

Das Problem hier im KH ist einfach, die finden nichts, können sich das nicht erklären…eine Allergie scheint auch nicht wirklich dahinter zu stecken…

Fotos von verschiedenen Stellen an denen versucht wurde einen Zugang zu legen.. nummeriert bis 5!

Ich liege da also erst einmal herum, bekomme Flüssigkeit und Antiallergikum(*!) über einen Zugang. Das nachdem weder die Sanitäter noch die Schwestern es auf Anhieb schaffen, Zugänge zu legen. Die Sanitäter entschuldigen sich sehr nett, geben aber auf. Im KH klappt es dann irgendwann….5. Versuch….Beide Handrücken zweifach zerstochen, Unterarm, Armbeuge … blaue Flecken und zugepflastert.

Ich höre die Gespräche auf dem Gang… alle sind genervt 🤯…fehlendes Material, zu viel Dienst, schlechte Absprachen, keine Pausen, kein Mittagessen usw… Die haben es eben auch nicht leicht und machen einen extrem belastenden und hoch-verantwortungsvollen Job!

Ich weiß nun, dass um 15 Uhr Schichtwechsel ist. Mein Gedanke…ok…mal sehen, ob die neue Schicht mich hier vergisst …. Ich bin ja keine Akut-Fall…mehr!

Fast so war es. Nachdem ich etwas gewartet habe, habe ich versucht, mich bemerkbar zu machen, was so verkabelt gar nicht so einfach war! Selbst der Alarm, wegen meines kurzzeitig zu niedrigen Blutdrucks hat keiner gehört! Fast so war es. Nachdem ich etwas gewartet habe, habe ich versucht, mich bemerkbar zu machen, was so verkabelt gar nicht so einfach war! Selbst der Alarm, wegen meines kurzzeitig zu niedrigen Blutdrucks hat keiner gehört!

Nun ja….fast. Dieser Arzt ist etwas netter und bemühten. Er kümmert sich und stellt auch die richtigen Fragen zur Diagnostik. Er fragt mich erst mal nach den Papieren…und warum ich hier sei…. Ich bin schon genervt. Ich liege hier seit ein paar Stunden, total verkabelt…. Wo soll ICH denn die Papiere haben?

woman sitting in front of the laptop computer in shallow photo

Er macht sich also auf die Suche…findet auch was…und kümmert sich. Ich werde zum 4. Mal abgehört, es wird wieder ein EKG gemacht – Nr 2. Er macht noch einen Ultraschall von ALLEN  Organen. Den Ultraschall gab es übrigens, weil er den Verdacht auf Gallensteine äußerte. Als ich ihn sagte, ich habe keine Gallenblase und fragte, ob ich trotzdem Gallensteine haben könnte wollte er mir das nicht glauben. Denn meine Gallenblase wurde nie entfernt- sie hat einfach nie existiert! Das scheint sehr ungewöhnlich, denn es glaubt einem niemand! Das wollte er dann also mit eigenen Auge sehen! Und…was soll ich euch sagen? Auch er konnte keine Gallenblase finden! Da er gerade dabei war, hat er Leber und Nieren und Herz geschallt und dem Assistenzarzt, der kurz dazu kam, eine Lehrstunde zum Herzultraschall gegeben – man spielt ja gerne Versuchskaninchen!

Er findet nichts.. nun gut. Das freut einen ja.

Und wer glaubt , man bekäme ein Glas Wasser oder so…nix gar nichts … Feststellen, dass ich zu wenig getrunken habe konnten sie aber mehrfach…Tropf dran…fertig.

Fazit…am Ende gehe ich nach Hause mit der Info, dass die Leberwerte erhöht seien und das bitte nochmals abzuklären ist…warum? Keine Ahnung.  Was tun, wenn die Krämpfe wieder kommen? Keine Ahnung-Schmerzmittel nehmen.

Danke und tschüss

P.S.

Interessant ist vielleicht noch, der Umgang mit dem Diabetes! Die Rettungssanitäter waren super! Abgesehen von sehr nett und verständnisvoll, haben sie gefragt, ob ich den Blutzucker irgendwo ablesen kann, oder ob sie mich stechen müssen! Wie cool ist das denn?  Es tut sich also was, und es scheint angekommen zu sein, dass CGMs existieren und diese sogar Daten ablesbar machen! Wunderbar!

Im KH selber hat der Diabetes keine Rolle mehr gespielt, außer dem Eintrag in dem Diagnosebogen. Eigentlich gut, weil es hier keine akute Rolle gespielt hat!

*(!) Na ja, vielleicht hätten sie mir mitteilen können, dass sie mir Cortison gegeben haben! Da ich nicht so aufnahmefähig war in diesem Zustand, habe ich mich abends über zu hohe Blutzuckerwerte gewundert. Ein Blick auf den Entlassbrief klärte es dann auf!

One thought on “Meine erste Fahrt im Rettungswagen…aber nicht diabetes-bedingt 😉

  1. Liebe Caro, diese Erfahrungen habe ich auch gemacht. Diabetes ist in Krankenhäusern eine vergessene Krankheit. Du hast recht, das Personal steht unter Stress, aber es ist ein Heilberuf. Zum Heilen gehört vor allem Zuhören. Daher ist die Anamnese sehr wichtig. Stattdessen wird sich lediglich auf Bildgebungsverfahren und Blut- oder Urintests verlassen. Fällt nichts auf – tschüss – weg – und wenn nichts gefunden wird: „Es ist etwas Psychisches“. Dass Psyche und Körper stark zusammenhängen, wussten die Menschen in der Antike bereits. Daher ist das Zuhören so wichtig, eine Verbindung zum Patienten/zur Patientin aufbauen, um festzustellen, was körperlich nicht stimmt. Du sagst, Neugier ist wichtig. Ja, das ist sie und Ärztinnen und Ärzte müssen ihre Neugier wiederfinden, statt genervt irgendwelche Fälle nach 08/15- Schema abzuarbeiten!!! Wie ein Computer😂

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