Ich hatte das Glück, als #dedoc°voice am DDG Kongress 2024 in Berlin teilzunehmen. Das Kongress-Motto lautete “Diabetes-Leben-Umwelt”, was die vielfältigen Aspekte des Lebens mit Diabetes und die Auswirkungen auf unsere Umwelt hervorhebt.
Kritik an Astra Zeneca
Ein bemerkenswerter Moment war unsere Kritik an der Firma Astra Zeneca, die “zuckerkrank.de” als Leitmotiv an ihrem Stand hatte. Wir haben freundliche darauf hingewiesen, dass die Sprache wichtig ist, wie in unserem “Language matters Positionspapier” dargelegt. Es ist wichtig, dass wir uns bewusst sind, wie wir über Diabetes sprechen und welche Auswirkungen unsere Worte auf die Wahrnehmung und das Verständnis der Krankheit haben können. „Zuckerkrank“ steht ganz oben auf der Liste der Wörter, die in diesem Zusammenhang gemieden werden sollen. Der Mitarbeiter, mit dem ich auf dem Kongress sprach, zeigte sich sehr verständlich und wollte diese Einwände an die Medienabteilung weitergeben. Er gab zu, man habe zwar Design und Logos neu gestaltet, aber weniger auf konkrete Inhalte geachtet!
SugaSense: Einer der vielen neuen CGM Sensoren aus China
Eine weitere Präsentation war die von SugaSense, einem neuen CGM-Sensor aus China. Es ist immer spannend zu sehen, wieviele neue Sensoren auf den Markt drängen. Was die Technologie dahinter zu bieten hat, muss sich herausstellen. Man sagte mir zu, mir einen Probesensor zukommen zu lassen – ich bin wie immer sehr gespannt!
20 Jahre ime-de und Softlaunch des neuen AID Systems
Man feierte auch das 20-jährige Firmenjubiläum von ime-dc und den Softlaunch ihres neuen AID Systems mit Diabeloop und der Dana i Pumpe. Es ist ermutigend zu sehen, wie Unternehmen weiterhin mit neuen Systemen, bzw neuen Kombinationsmöglichkeiten für AID-Systeme für Menschen mit Diabetes auf den Markt kommen. Erwartet wird das System für das Quartal 3 (evtl 4) 2024.
Vorträge und Diskussionen
Es gab eine Reihe von Vorträgen zu verschiedenen Themen, darunter Technik und Diabetesakzeptanz, diabetologische Notfälle im Krankenhaus, Diabetes und Suizidalität, Diabetesdistress und hilfreiche Kommunikation. Eine besonders interessante Diskussion drehte sich um die Frage, ob Diabetestechnologie für alle Menschen zugänglich sein sollte. Fragen waren hier auch, wie kann Technologie im Alter und in der Pflege noch zum Einsatz kommen. Die psychologischen Themen finde ich persönlich immer besonders interessant, da sie oft genau die Probleme ansprechen, die Menschen mit ihrem Diabetes Tag für Tag erleben und mit denen sie umgehen müssen. Hier wird oft noch unterschätzt, wieviel Kraft das Leben mit Diabetes kostet und wie weitreichend die Folgen für die mentale Gesundheit sein können.
Das Thema, was ich auf diesem Kongress wirklich vermisst habe, ist die aktuelle Diskussion um die Therapieziele. Während auf internationalem Parkett über TiR (Time in Range- Zeit im Zielbereich 70-180 mg/dl) und TiTR (Zeit im engen Zielbereich 70-140 mg/dl) diskutiert wird, wurde es hier meines Wissens in keinem der Vorträge angesprochen.
Klimawandel und Diabetes
Ein weiteres wichtiges Thema war der Klimawandel und seine Auswirkungen auf Diabetes. Auch wenn man sich darunter erst einmal gar nicht so viel vorstellen kann, ist es doch ein interessanter Aspekt. Es ist wichtig, dass wir uns der Wechselwirkungen zwischen unserer Gesundheit und unserer Umwelt bewusst sind und Maßnahmen ergreifen, um sowohl unsere Gesundheit als auch unseren Planeten zu schützen. Oft geht es hier um Hitzemanagement.
Liebe Caro,
vielen Dank für deinen Einsatz und dein Bestreben, Dinge besser zu machen♥️👍🌈
Was ich schön finde, ist dass auch der Aspekt Umweltschutz auf dem Kongress Einzug gehalten hat, da wir alle doch sehr viel Plastikmüll erzeugen.
Was mich ebenso freut, dass ihr es geschafft habt, Astra Zeneca für die Wortwahl zu sensibilisieren.
Sag mal, sind eigentlich neue Insulinwirkweisen auf dem Kongress thematisiert worden?
Lieben Gruß
Alen
Danke für deinen Kommentar! Zu den Insulinwirkweisen habe ich persönlich nicht viel gehört… es wurde nur im Bereich „Ausblicke in die Zukunft “ an Rande erwähnt… da der DDG nicht so ganz dicht an der Forschung ist, kann man das hier auch nicht erwarten. Die Schwerpunkte liegen eher in den Dingen, die den Alltag in der täglichen Arbeit in Praxen und Kliniken angehen.