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Ich hatte ein weiteres Mal die große Ehre, über das Stipendiaten-Programm von #dedoc° als #dedoc°voice am EASD 2022 in Stockholm teilnehmen zu dürfen. Diesmal war ich virtuell dabei, da ich mir ja als Lehrerin nicht einfach diese Tage frei nehmen kann. Da ich im normalen Leben Vollzeit arbeite, konnte ich auch nur eine Auswahl der sehr interessanten Vorträge besuchen. Ich werde mir die ein oder andere Aufzeichnung noch im Nachhinein ansehen!


Es ist schon beeindruckend, wie international die Besucher dieses Kongresses sind!
Ein Dank geht an die Sponsoren, die es ermöglichen, dass die #dedoc°voices auf diesen Kongressen dabei sein können, dass sie unabhängig berichten können und dass die Stimme der Menschen mit Diabetes Gehör findet! #NothigAboutUsWithoutUs
Die Aussteller konnte ich leider nicht besuchen, so dass ich über die technischen Neuerungen das erfahren habe, was die KollegInnen vor Ort berichtet haben. Daher hier nur ein paar kurze Infos:

Am meisten interessiert von den technischen Neuerungen sicherlich, dass der Dexcom G7 nun auf den Markt kommt, und bereits verfügbar ist.

Eine Ankündigung von Ypsomed war, dass CamAps FX mit der Ypsopump sowohl mit dem Dexcom G6 als auch mit dem Libre 3 verfügbar sein wird. Damit ist dieses System das erste, kommerzielle Loop-System, bei dem man eine Wahl hat, welches CGM man nutzen möchte!

Das Highlight des Kongresses war sicherlich das #dedoc° Symposium. Hier waren wieder unfassbar gute Redner, die ihre Geschichten erzählt und Projekte vorgestellt haben. Die Aufzeichnung dazu findet ihr ja bereits in dem Extra-Beitrag auf dieser Seite!
Dieses Symposium ist von besonderer Bedeutung aus vielerlei Gründen. Denn es ist nicht selbstverständlich, dass Patienten und Betroffene überhaupt an einem solchen Kongress teilnehmen dürfen. Dass diese Patienten nun auch noch ein eigenes Symposium haben, das in die Agenda des Kongresses integriert ist, ist ein Novum. Darüber hinaus wird es von Chantal Mathieu, der Vice Präsidentin des EASD eröffnet. Sie findet immer wieder die richtigen Worte einer großen Wertschätzung für die Menschen mit Diabetes und unterstützt aktiv, die Arbeit und die Zusammenarbeit auf diesem Gebiet. Die Arbeit der Diabetes Advocates ist ihr wichtig und das unterstützt sie, wo sie kann – ein riesengroßes Dankeschön dafür an dieser Stelle!


Wenn man arbeiten muss und es nicht rechtzeitig nach Hause schafft, kann man sich so etwas auch direkt in der Schule ansehen…Gott sei Dank hat das WLAN-Netz mal funktioniert! ?
Im folgenden gebe ich einen kurzen Überblick über die verschiedenen Vorträge, die ich virtuell besucht habe. Dies ist eine Zusammenfassung und hat keinerlei Ansprüche auf Vollständigkeit. Es soll nur einen kurzen Einblick in die Themen geben, die ich auf dem Kongress verfolgt habe!
Bei einem Vortrag zum Thema Flash Glukose Monitoring, ging es um den Nutzen und die Verbesserung der Therapieergebnisse durch den Einsatz dieser Systeme. Dabei wurden auch die verschiedenen Werte wie HbA1c, TiR, GVI beleuchtet, und auch deren Schwächen betrachtet. Letztendlich ist ein gleichzeitiger Blick auf mehrere dieser Parameter der Weg, der die besten Einblicke ermöglicht.

IDF Europe Symposium
Hier ging es viel um die Kommunikation zwischen Behandlern und Patienten. Den Patienten ist neben Kompetenz, auch die Empathie und das Einfühlungsvermögen der Behandler wichtig. Dazu kommen Ehrlichkeit, Klarheit und Verständlichkeit – dies sind ja eigentlich keine neuen Erkenntnisse – sollte man meinen!

AID mit mylife Loop Studien zu Ergebnissen bei Kindern und Jugendlichen
Hier gab es einen Bericht über eine Studie, in der Kinder und Jugendliche ein AID System genutzt haben. Durchweg haben die Beteiligten bessere Ergebnisse erzielt. Aber es wurden nicht nur die Zahlen betrachtet, sondern es wurde auch nach dem Tragekomfort und der Handhabbarkeit der Systeme gefragt. Diese Frage ist besonders bei Jugendlichen wichtig, die nicht immer so offen mit ihrer Krankheit umgehen möchten.
Gerade bei kleinen Kindern ist eine Follower-Funktion wichtig, aber auch, dass ein System nicht zu groß ist, weder die Pumpe selbst, noch das Handheld oder das Handy auf dem das System läuft. Kinder brauchen Bewegungsfreiheit und spielen und toben, da können diese technischen Geräte, die ja permanent am Körper getragen werden müssen, schon mal eine Herausforderung sein!
Interessanter Aspekt in diesen Untersuchungen war auch, dass mal die Schlafqualität der Eltern untersucht wurde. Denn nicht schlafen können ist nicht nur eine extrem starke Einschränkung der Lebensqualität, sondern birgt auch gesundheitliche Probleme. Erfreulich also zu sehen, dass Eltern von Kindern , die ein loop System nutzen, schneller einschlafen, länger und durchgehender schlafen!

Das EuDF Symposium
Hier ging es um die Erstellung von Diabetes Registern, die dazu dienen, Standards in der Behandlung zu definieren. In verschiedenen europäischen Ländern gibt es verschiedene Register, die aber nicht einheitlich sind. Als positives Beispiel wurde hier das Register von Hong Kong hervorgehoben. Für die Erstellung eines Registers braucht es politischen Willen, eine gute Datenqualität und das Vertrauen in diese Daten.

Die weiteren Vorträge, die ich besucht habe, möchte ich nur noch kurz erwähnen. Bei weiterem Interesse empfehle ich meine Twitter und Instagram Beiträge. Bei Instagram finden sich die Beiträge unter den Highlights EASD 2022!

Digitalisierung in der Diabetes-Therapie


Vorstellung der Fr1da-Studie und deren Ergebnisse – hier ging es um Früherkennung und Verzögerung einer Diabetes-Manifestation sowie um den Zusammenhang von Vererbung und Umwelteinflüssen bei einer Diabetes -Erkrankung

Einen Vortrag, den ich leider verpasst habe, hatte einen Vergleich von Control IQ und AAPS zum Thema. Wenn dieser online verfügbar ist, möchte ich mir den noch ansehen:

In der Zukunft wird die gleichzeitige Messung von Glukose und Ketonen (Libre autosens… will so etwas auf den Markt bringen) neue Wege eröffnen, um ggfs auch bei Typ1 Diabetes die zusätzliche Behandlung mit SGLT2 Präparaten in Erwägung zu ziehen, die derzeit nur für Patienten mit Typ2 zugelassen sind.

Ein weiterer Vortrag beschäftige sich mit der Wechselwirkung von Gehirn und Körper im Bezug auf Insulinresistenzen und Empfindlichkeiten. Sehr spannendes Thema, aber viel zu kompliziert, als das ich das hier noch ausführen könnte!

Interessanten Austausch gab es auch bei der Gegenüberstellung von zwei Positionen. CGM für alle – ja oder nein? Sowohl Patienten mit T1 als auch mit T2 können von CGM Systemen profitieren und die Kosten-Nutzen-Aufstellungen sprechen für sich, denn Spätfolgen sind deutlich teurer als die Versorgung mit CGM Systemen. Darüber hinaus kann eine bessere Einstellung über Leben und Tod entscheiden. Dass gesunde Menschen diese CGM Systeme nicht brauchen, da gehe ich mit. Denn ein solches Produkt sollte nicht zur LifeStyle Optimierung genutzt werden, so lange nicht alle Menschen, die es nötig brauchen, damit versorgt werden können.
Zum Schluss möchte ich euch auch ein wenig an den Fun-Momenten teilhaben lassen, die es ja auch gegeben hat! Besonders die schwedischen Zimt-Schnecken haben nicht nur Hypos verhindert, sondern auch satt gemacht—wir reden jetzt lieber nicht über KH!!!

Dieses Bild von Manny Hernandez bringt einfach auf den Punkt, wie Menschen mit Diabetes belastet sind, und warum es so wichtig ist, das Bewusstsein für diese Tatsache zu schaffen! #diabetesAwareness
99,99 % der Zeit sind Menschen mit Diabetes damit beschäftigt, ihren Diabetes zu „managen“ – und zwar alleine! Um so großartiger ist es zu sehen, wie gut die Community zusammensteht, ihre Stimme erhebt, und dabei auch noch Spaß hat! ?#payitforward #NothingAboutUsWithoutUs