Offener Brief der Diabetes Community Zum Thema Stigmatisierung und Diabetes
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Ein offener Brief der Diabetes-Community zum Thema Diabetes und Stigmatisierung

Renza Scibilia und Jazz Sethi haben folgenden offenen Brief auf Twitter geteilt. CaroGo war so freundlich den Brief auf Deutsch zu übersetzen. Anbei der Originaltext im Tweet auf Renzas Twitter-Profil:

Deutscher offener Brief als pdf Download

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Hier kannst du die pdf herunterladen.

Der offene Brief als Textversion

Anbei kannst du dir den Brief vorlesen lassen:

Das Problem der Stigmatisierung bei Diabetes spielt eine wichtige Rolle und hat die Aufmerksamkeit von Menschen mit Diabetes, Gesundheitspersonal und Wissenschaftler*innen auf sich gezogen.

In der Diabetes-Community besteht weitgehend Einigkeit darüber, dass Diabetes ein Imageproblem hat, welches dazu führt, dass Menschen mit Diabetes in erheblichem Umfang Stigmatisierung erfahren.

Mit immer mehr Belegen dafür, wie einschneidend und verletzend diese Stigmatisierung der Menschen mit Diabetes sein kann, und einer stetig wachsenden Anzahl an Menschen, die von ihren Erlebnissen berichten, und wie sehr Stigmatisierung die ohnehin schon bestehenden Belastungen durch den Diabetes weiter erhöht, wird es nun Zeit anzuerkennen, dass wir alle dazu beitragen müssen, dieses Problem anzupacken.

Und so bitten wir unsere Verbündeten und Partner im Gesundheitswesen, sich unserem Aufruf, die Stigmatisierung von Menschen mit Diabetes zu beenden, engagiert und nachdrücklich anzuschließen.

Es gibt eine gezielte Initiative von vielen Menschen mit Diabetes, auf stigmatisierende Kommentare aufmerksam zu machen – in unserem eigenen Alltag, den Communities, den Medien und der Gesellschaft.

Wir brauchen Ihre Hilfe, um es auch in der Forschung und im Praxisalltag anzugehen.

Alle Diabetestypen sind von Stigmatisierung betroffen, auch wenn es jeweils Unterschiede bei den Voreingenommenheiten gibt, die der Grund für Stigmatisierung sind.

Mehr Informationen und das Positionspapier unter

www.languagemattersdiabetes.de

Wir glauben, dass Menschen mit Diabetes ihren Diabetes kennen und verstehen müssen. Wir glauben und erwarten auch, dass Ärzt*innen und Behandelnde, mit denen wir zusammenarbeiten und die uns betreuen, die verschiedenen Diabetestypen kennen und wissen, wie sich deren Behandlung unterscheidet und wann sie sich gleicht.

Jedoch glauben wir nicht, dass das Bekräftigen oder Aufrechterhalten einer Stigmatisierung notwendig oder nützlich ist, um die unterschiedlichen Diabetestypen voneinander abzugrenzen. Benennen Sie den Typen, aber denken Sie immer daran, dass keiner der unterschiedlichen Diabetestypen dadurch entsteht, dass man Kuchen gegessen hat. Und niemand hat darum gebeten, Diabetes zu bekommen.

Diabetes Stigmatisierung kann zu Diskriminierung am Arbeitsplatz, in der Schule oder in der Familie führen. Sie betrifft die Menschen persönlich und auch ihren Diabetes direkt . In manchen Teilen der Welt hat die Diagnose Diabetes zur Folge, dass die Person aus ihrer eigenen Familie und Gemeinschaft ausgeschlossen wird.

Daher bitten wir Sie – unsere Verbündeten aus dem Gesundheitsbereich und der Forschung – uns bei den gemeinsamen Bemühungen zu unterstützen, die Stigmatisierung zu stoppen.

Wenn Sie bei Kollegen und Kolleginnen hören, dass diese stigmatisierende Sprache im Zusammenhang mit Diabetes verwenden, sprechen Sie es an!

Wenn Sie sehen, dass Diabetes auf Konferenzen oder Meetings falsch dargestellt wird, stehen Sie auf und sagen Sie etwas. Wir bitten Sie in Gesprächen mit uns und mit Ihren Kollegen und Kolleginnen eine einheitliche Sprache zu verwenden und sich dafür stark zu machen, dass eine Sprache verwendet, die Menschen mit Diabetes ermutigt und stärkt und Diabetes als den ernsten, herausfordernden und komplexen Zustand beschreibt, der er ist.

Wir bitten Sie eine Sprache zu benutzen, die Menschen mit Diabetes nicht beschuldigt oder beschämt.

Wir wissen, dass es nicht einfach ist, Kolleginnen und Kollegen diesbezüglich zu fordern, aber wie hoffen, dass Sie mit und für uns aufstehen, um diese Geschichten zum Positiven zu verändern. Wir glauben daran, dass wir alle mit einer Zusammenarbeit und Einheitlichkeit in unseren Bemühungen Stigmatisierung ein für alle Mal beenden können.

Bist du dabei?

2 thoughts on “#languagematters

  1. Da warst du ja schneller als ich! Danke fürs posten! Und bitte, teilt es mit euren DiaberaterInnen und ÄrztInnen

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