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Die sogenannten „Abnehmspritzen“ sind ja derzeit überall Thema. Zugelassen sind Medikamente wie zum Beispiel Ozempic, Mounjaro und Wegovy derzeit für Menschen mit Typ2 Diabetes und für Menschen mit Adipositas.

Die Mittel dienen primär der Gewichtsreduktion. Darüber hinaus haben sie auch Effekte wie Steigerung der Insulinsensibilität, ein reduziertes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Nierenprobleme, sowie ein geringeres Risiko für psychotische Störungen und Reduktion des Suchtverhaltens.
Bild-Quelle: Düsseldorfer Diabetes-Tag, Präsentation von Dr. K. Renner
Auf internationalen Kongressen wird bereits über die Zulassung der Mittel für adipöse Menschen mit Typ1 Diabetes diskutiert.
Nun fragt man sich natürlich…
Warum nicht auch für alle Menschen mit Typ1 Diabetes? Eine Verbesserung der Insulinsensibilität ist für alle von Vorteil – es reduziert den Insulinbedarf und damit auch die Nebenwirkungen des Insulins, wie beispielsweise die Gewichtzunahme. Es wird erst recht interessant, wenn es derzeit so scheint, als wären die Mittel weitgehend nebenwirkungsfrei. Das ist auch schon der erste Punkt, den es zu beachten gilt: Es liegen noch keine Langzeitstudien vor!
Trotzdem habe ich mich getraut, diese Mittel zu testen. Ich habe Ozempic und Mounjaro ausprobiert.
Beide jeweils in einer geringeren Dosis, als sie normalerweise verordnet werden, da es mir nicht primär um Gewichtsreduktion ging. Um es kurz zu machen: Bei Ozempic kann ich über keine größeren, positiven Effekte berichten. Ich habe weder an Gewicht verloren, noch hat sich die Insulinempfindlichkeit merklich verändert. Auch die BZ- Schwankungen haben sich nur minimal verbessert. Dafür war mir jeweils am Tag nach der Spritze recht übel.
Anders bei Mounjaro – dies ist ein dual wirksamer GIP- und GLP-1-Rezeptoragonist.

Ich habe mit einer halben Dosis begonnen und diese auf 2 Gaben pro Woche aufgeteilt (alle 4 Tage um genau zu sein).
lch habe damit in ca 30 Tagen etwa 4kg abgenommen. Der Insulinbedarf hat sich um gut 30% reduziert und die BZ-Schwankungen sind … na ja fast …so gut wie weg. Und das ohne irgendwelche Nebenwirkungen (in meinem Fall, n=1, das bitte ich ausdrücklich zu beachten!).
Die Reduzierung des Insulinbedarfs gilt es auch zu beachten, sollte man diese Medikamente einsetzen!
Die Stabilität der Werte ist unfassbar.
Es entspannt mein Leben mit Diabetes auf eine extreme, bisher nicht erlebte Weise.
Ich hatte oft mit recht starken Schwankungen zu tun.
Dies wurde durch die Menopause noch verstärkt.
(der Tag mit 88% TiR ist der Tatsache geschuldet, dass man herausfinden muss, wie weit man die Basalrate am Tag nach der Spritze absenken sollte!😉)
Quelle: Bild: Caro Pudmensky

Solche Werte kann man mit viel Disziplin vielleicht auch ohne Medikation erreichen, aber ich habe das bisher nie geschafft. Meine Lebensqualität und Spontaneität hätten vermutlich sehr gelitten. Das war es mir nie wert. Mit dieser Medikation ist es so viel einfacher. Nun bleibt natürlich abzuwarten, in wie weit sich Nebenwirkungen zeigen und welche Ergebnisse die Langzeit-Studien bringen. Mein Plan ist es derzeit noch ca 2kg abzunehmen und dann die Dosierung nochmal zu reduzieren, um eine Art „Erhaltungslevel“ zu erreichen. Ich bin gespannt, wie das funktionieren wird. Dann sehen wir mal, ob sich der derzeit positive Effekt auf die Diabetes-Therapie halten lässt.
Meine Ärztin weiß Bescheid, auch wenn sie es nicht verordnet hat, toleriert sie es (Es ist für Menschen mit T1 nicht zugelassen!). Ich habe derzeit aber andere (legale! 😉) Wege, Mounjaro zu bekommen.
Wenn man sich in der Community umhört, findet man überraschend viele Menschen mit T1-Diabetes, die nicht adipös sind, die diese Mittel nehmen… nur spricht niemand darüber. Ärzte verordnen diese auch unter bestimmten Bedingungen, aber nur als Selbstzahler – von den Kassen wird es nicht übernommen.
Im Netz gibt es jede Menge „Klick-Tabellen“ zur Umrechnung der Dosis, oder Umrechnungstabellen, wenn man von einem Präparat auf ein anderes wechselt etc. Die Community ist, wie immer, sehr schnell dabei, sich selbst zu helfen.
lch hoffe darauf, dass zukünftig Studienergebnisse präsentiert werden können, die den Nutzen belegen und auf mögliche Spätfolgen schauen. Sollte das alles positiv laufen, hätten wir ein Medikament, das die Diabetestherapie wieder ein gutes Stück erleichtert!
Bleibt dann zu hoffen, dass die Kostenübernahme erweitert wird und die Preise sinken, sobald die Patente auslaufen und ggfs. Generika verfügbar werden!
Hinweis: Dies ist ein Selbstversuch, den ich eigenverantwortlich gemacht habe.
⚠️ Dies ist keine Empfehlung zur Nachahmung.⛔
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