Wieviel Mut gehört dazu mit dem Loopen anzufangen?

Einige von Euch überlegen vielleicht noch, ob sie sich trauen sollen. Jeder Jeck ist anders, aber ich wollte Euch Mal von meinen Überlegungen dazu berichten. Die helfen Euch hoffentlich bei Eurer Entscheidung.

Nachdem ich beim Kölner Diabetikertag im April vom Loopen/Nightcout/usw. gehört hatte, habe ich den folgenden Tag damit verbracht mich durch die Dokumentationen zu arbeiten. Da ich die kompatible Hardware schon hatte (Accu_Chek Combo / Eversense CGM / Android Smart Phone) und ich gern neue Technologien ausprobiere, gab es eigentlich keinen Grund zu warten. Wenn nicht jetzt, wann dann?

Die erste Entscheidung war das Erzeugen von AndroidAPS. Darin sah ich keinerlei Risiko, denn das Phone kann dabei nicht kaputt gehen. Falls die App Blödsinn macht, kann ich sie anhalten oder notfalls deinstallieren.

Die zweite Entscheidung war der Austausch der originalen Eversense CGM App gegen die gepatchte Variante. Die verhielt sich so wie die Originalversion und im Notfall hätte ich einfach zurücktauschen können. Alle Alarme für niedrig/hoch/schnelle Änderung funktionierten wie vorher. Um 150% sicher zu gehen, hatte ich die originale CGM App auch auf dem anderen Phone installiert und hätte den Sensor dann einfach damit gekoppelt. Also war hier das Risiko sehr gering und Fehlverhalten hätte nur wenige Minuten bis zum Rücktausch wirken können.

Die dritte Entscheidung war das Konfigurieren meiner Combo als Vorbereitung für den Loop. Über den Punkt habe ich etwas länger nachgedacht, nämlich was wäre wenn. Schließlich ging mir der Komfort mehrerer lokaler Profile verloren. Zunächst hatte ich die momentane Konfiguration gespeichert, und zwar mit der Accu-Chek 360 Pump Configuration Software. Das war mein möglicher Weg zurück, jedenfalls solange ich Zugang zum PC mit dieser Software und dem Backupfile habe. Ansonsten könnte ich ja jederzeit manuell die Pumpe anhalten, Boli abgeben oder die Basalrate prozentual anpassen. Das wäre zwar etwas aufwändig bis zu einer eventuellen Rückabwicklung aber nicht kritisch.

Inzwischen habe ich gemerkt, das ich die Combo mit AndroidAPS fernsteuern kann und eventuelle manuelle Eingriffe somit sehr einfach wären.

Die vierte Entscheidung war der eigentliche Start des Loops. Zunächst ging das ja nur im „open“ Modus, barg also solange kein neues Risiko. Da in dieser Phase keine sicherheitsrelevanten Probleme auftraten, sah ich den Übergang zum Closed Loop nicht als kritisch an. Als zusätzliche Sicherheit bleiben ja immer noch die Alarme aus dem CGM System erhalten.

Die fünfte Entscheidung mit Bezug auf Sicherheit hat mit Nightscout zu tun. Eigentlich möchte meine Daten bei mir behalten und habe die Mongo Datenbank auf meinem Windwos10 Rechner installiert. Da sitzt sie immer noch und rührt sich nicht. Also habe ich den externen Account doch angelegt. Inzwischen bastele ich an einer eigenen Datenbank, die sich die Daten aus den Android Logfiles zieht, aber das wäre ein anderer Thread.

Aus heutiger Sicht kann ich zusammenfassend sagen, dass sich meine Sicherheitslage sogar verbessert hat, auch unabhängig von der Performance des Loops. Ich habe nämlich das mir vorher unbekannte xDrip+ so konfiguriert, dass es mir alle 10 Minuten den aktuellen BZ Wert ansagen kann. Das schalte ich an, wenn ich mit dem Auto unterwegs bin und habe schon deswegen keine Sorge mehr von einer Hypo überrascht zu werden.

Bleibt oder werdet guten Mutes.

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