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Als dedocᵒvoice durfte ich den DDG 2022 in Berlin besuchen – ich habe die wichtigsten Eindrücke ja bereits über Twitter und Instagram mit euch geteilt – aber auch für das Diabetes Journal wird es ggf. einen kurzen Bericht geben.
Es gab einen bunten Strauß an interessanten Vorträgen und Sessions – da fiel es oft schwer, sich für ein Thema zu entscheiden. Da viele Vorträge hybrid stattfanden, hat man aber glücklicherweise die Möglichkeit, sich verpasste Vorträge dann doch noch als Aufzeichnung anzusehen. Auch das Nacharbeiten von komplexen Themen fällt so leichter!
Besonders interessant waren für mich die Themen „Die Diabetes-Stimme muss lauter werden!“, die Themen, die psychologische Aspekte des Diabetes beleuchten und ein Thema, welches am letzten Tag des Kongresses vorgestellt wurde: „APS und Diabetes“.
Die beiden ersteren sind Herzensthemen für mich. Denn eine laute Stimme für den Diabetes (und hier meine ich ausdrücklich alle Typen) führt auf lange Sicht, ideell gedacht!, zu mehr Verständnis und mehr Sichtbarkeit. Dies wiederum hat zur Folge, dass den unsäglichen Stigmatisierungen mal ein Ende bereitet werden kann – und muss.
8,5 Mio Menschen mit Diabetes ist eine Menge mit einer großen Stimmgewalt!!!
„Wir müssen die sozialen Netzwerke erst nehmen! Die Typ1-Kommunity macht es uns vor. Wo sind die Typ2er?“ – so ein Statement von Nicole Mattig-Fabian, Geschäftsführerin und Leiterin Public Relations für diabetesDE.
Die Stimmen müssen aber nicht nur laut sein, sondern auch zusätzlich politischen Einfluss bekommen – Denn „WIR SIND VIELE“!
Frau Mattig-Fabian benennt sogar die #dedoc Community: „Wir haben dedoc – und zum Glück sind auch einige Vertreter hier im Raum – Herzlich Willkommen!“ (Nicole Mattig-Fabian). Dass Patienten-Vertreter auf einem Fachkongress willkommen geheißen werden, ist eine große Errungenschaft!
Um die Diabetes-Stimme auch für Typ2 und alle anderen Diabetes-Typen voran zu bringen wurde die „Digitalen Allianz Typ2“ gegründet mit dem Ziel, des Aufbaus der digitalen Stimmen, aber auch der Formulierung von Forderungen.
Typ 2 ist nicht sichtbar… Dick oder dünn spielt hier keine Rolle. Stigmatisierungen müssen aufhören – auch unter Ärzten.
Oft wird Typ2 falsch diagnostiziert, nur weil die Person nicht in das typische Erscheinungsbild passen.
Die Kampagne #SagEsLaut soll hier mehr Aufmerksamkeit generieren.
Fazit: Wir brauchen ein gemeinsames Vorgehen aller Menschen mit Diabetes, typ-übergreifend!
www.diabetes-stimme.de #sageslaut
Ein weiteres Themengebiet, welches mich aus meiner eigenen Biografie heraus interessiert, sind die Themen und rund um die psychologischen Aspekte des Diabetes. Die Belastungen durch Diabetes der Betroffenen, aber auch der Freunde und Familie sind enorm. Erschreckend war in diesem Zusammenhang, zu erfahren, wie eindeutig die Studien und Zahlen belegen, dass Diabetes mit psychischen Belastungen korreliert.
Umso wundersamer erscheint es hier, dass es so schwierig ist, an eine gute Betreuung und Behandlung zu kommen.
Dass dies nur eine kleine Auswahl ist, kann jeder Betroffene schnell erkennen:
Die kleine Auswahl an Belastungen hat es aber schon ganz schön in sich!
Depression ist ein Prädiktor für schlechte HbA1c und umgekehrt ist es ebenso! Schlechte HhbA1c -Werte sind ein Prädiktor für eine Depression.
In der alltäglichen Behandlung von Menschen mit Diabetes müsste das viel mehr Beachtung finden. Es fehlen hier auch angemessene Leitlinien sowie genügend spezialisierte Fachkräfte.
Zwei ganz einfache Screeningfragen können hier schon Aufschluss geben und ggf. einer nötigen Behandlung den Weg ebnen.
80% der Personen, die beide Fragen mit Ja beantworten, haben eine Depression – Stichwort Simultandiagnose wird extrem wichtig. Das soll heißen, dass im diabetologischen Alltag auch auf diese Aspekte geschaut werden muss, um rechtzeitig die richtigen Hilfen anzubieten.
An dieser Stelle kann man noch die DiGAs ergänzen. Es gibt auch einen Online-Coach und diverse Apps, die hier helfen können.
Auf einer anderen Veranstaltung wurde dazu auch „HelloBetter“ vorgestellt. Eine der DiGAs zu diesem Thema (www.hellobetter.de).
Meinen Kommentar am Ende dieses Vortrages möchte ich euch nicht vorenthalten!
Auch der Vortrag über die „APS“ mit Diabetes (Autoimmunpolyglanduläres Syndrom) hat mich sehr beeindruckt. Es ist das erste Mal, dass ich diese Zusammenhänge in dieser Form präsentiert bekam und erfahren habe, dass das sogar einen Namen hat. Die Betroffenheit vieler Diabetiker war mir vorher schon aufgefallen, aber in dieser Form darüber zu hören, hat mich sehr beeindruckt und mich bewegt. Hierzu werde ich mir noch weitere Informationen suchen und dies noch ein wenig verfolgen! Ggf. wird es dazu einen kurzen Bericht im Diabetes Journal geben.
Somit hat dieser Kongress zu enormen Erkenntnisgewinnen beigetragen! Danke dafür!
Darüber hinaus hat aber auch der Aussteller-Bereich viele Informationen geliefert! Alle großen Firmen waren hier vertreten.
Hier habe ich ein neues CGM -System kennen gelernt (ehemals Poctec, jetzt unter dem Namen „Yuwell“ vorgestellt) – ich hoffe, es demnächst testen zu können. Der Kontakt zur Firma ist hergestellt!
Darüber hinaus konnte ich mich mit verschiedenen Personen austauschen und vernetzen – was sehr wertvoll ist!
Last but not least, waren die persönlichen Gespräche auf diesem Kongress eines meiner ganz persönlichen Highlights. Denn ich habe sowohl mit Ärzten, als auch mit Vertretern der Pharma-Industrie sprechen können und ich konnte viel von den #dedocᵒvoices in unserem Team lernen – hier haben wir uns sowohl fachlich ausgetauscht, hatten aber auch viel Spaß!?
Ich hoffe, die Anwesenheit der #dedocᵒvoices konnte auf diesem Kongress dazu beitragen, die Stimme der Patienten lauter zu machen und ihr auch mehr Einfluss geben. Es soll ein Türöffner sein, für die Einbeziehung der Patientenstimmen auf vielen weiteren Kongressen!
#payitforward #nothingaboutuswithoutus