Der neue Dexcom G7 – ich habe mal einen getragen!

G7 verpackt
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Ich durfte den G7 Sensor von Dexcom testen. Danke an Dexcom, dass sie mir dies ermöglicht haben. Da ich ein DIY Loop System benutze, nutze ich den G6 bisher über xdrip mit AAPs und nutze nicht die Dexcom App. Für den G7 wollte ich die Einbindung in den Loop natürlich auch haben. Was mit einer Version der Dexcom App möglich ist.

Die Hardware

Die Verpackung hat sich deutlich verkleinert, was sehr positiv zu bewerten ist. Der Sensor selber ist auch wesentlich kleiner. Da nun Sensor und Transmitter aus einem Guss sind, wirft man aber leider – wie beim Libre ja auch – nach 10 Tagen eine Menge Technik (Batterien, Chips…) in den Müll. Dies ist natürlich nicht sonderlich nachhaltig. 😑

Dadurch, dass der Sensor nun im 90 Grad- Winkel eingestochen wird, und nicht wie beim G6 in einem 45 Grad-Winkel, ist der Sensorfaden deutlich kürzer. 🙂

Performance

Der Sensor läuft 10 Tage, plus 12 Stunden und die Aufwärmzeit beträgt erfreuliche 30 min.😊 Dadurch, dass die Werte des G7 nicht geglättet werden, ist die Kurve etwas holpriger. Dies ist in einem closed loop System nicht so angenehm. 😑

Vergleich erster G7 Wert von 108 mg/dl mit G6 von 106 mg/dl
G6 und G7 beim Start mit dem ersten Werten

Während der erste Wert nach der Aufwärmphase sofort perfekt passte, waren im weiteren Verlauf immer mal wieder Abweichungen von 20 bis 40 mg/dl zu sehen. In den Fotos unten ist der G7 immer der obere Wert, der G6 wird unten angezeigt. Einen direkten Vergleich kann man hier aber nicht machen, da der G6 schon mehrere Tage lief, als ich den G7 gestartet habe. Dennoch waren diese Abweichungen auch im Vergleich zu den blutigen Messungen (während stabiler BZ-Phasen) zu sehen. Der G6 war hier doch noch genauer. 😑

Auch die Verbindung zwischen G7 und dem Handy scheint nicht ganz so stabil zu sein, wie beim G6.😑 Ob es an der Reichweite oder an der generellen Stabilität liegt, konnte ich bei diesem kurzen Test nicht genau feststellen. Ich hatte aber öfter Verbindungsabbrüche als ich das mit dem G6 habe. Falls die Verbindung abbricht, baut sie sich aber selbstständig wieder auf. (Laut der Aussage einer Vertreterin beträgt die Reichweite 6 m).

Alarme

Beim G7 kann man die Alarme besser individuell einstellen. Neue Alarmtöne und Optionen sind vorhanden. Es ist tatsächlich möglich, alle Alarme auf Vibration zu stellen, so dass sie keinen Ton abgeben. Wenn diese aber nicht bestätigt werden, werden sie automatisch auf Tonalarm umgestellt. Auch können für bis zu 6 Stunden alle Alarme auf total stumm, also auch keine Vibration eingestellt werden. Es kommen in diesem Fall nur noch Anzeigen in Form von pop-up Nachrichten auf dem Anzeigegerät an.

Neu ist die Möglichkeit einen Alarm für hohe Werte erst verzögert auszulösen… das heißt, er ertönt erst, wenn der Wert xy min über der eingestellten Alarmschwelle liegt.

Eine weitere Neuerung besteht darin, ein zweites Alarmprofil anzulegen. Hier kann man andere Grenzwert etc einstellen.

Tragekomfort

Der Tragekomfort ist gut, da der Sensor recht klein und auch flach ist. Im Vergleich zum Libre 3 jedoch noch deutlich dicker und etwas größer, verglichen mit dem G6 aber flacher und kleiner.

Die Klebefläche ist, trotz des kleineren Sensors, aber größer als vorher. Dies kommt daher, dass der G7 mit einem Overpatch daher kommt. Durch die kleine Größe scheint das Pflaster unter dem Sensor alleine nicht ausreichend Halt zu bieten, so dass man von Anfang an besser das Overpatch nutzen sollte. Ich habe die Klebekraft ohne den Patch bisher nicht getestet. Da bei mir meist alles relativ gut klebt, hat auch hier das Pflaster gehalten – aber nach 10 Tagen löst es sich dann doch langsam, trotz Overpatch ab.

Alles in allem ein schöner Sensor, gut tragbar auch für Kinder und leicht zu setzen. Was die Genauigkeit angeht, ist er durchaus vertrauenswürdig, weitere Tragezeit wird zeigen, wie die Abweichungen aus diesem Sensor zu bewerten sind. Eine neue Alternative auf dem Markt ist er auf jeden Fall. Hoffen wir auf die weitere Integration in die derzeit verfügbaren kommerziellen Loopsysteme, an der aber auch schon gearbeitet wird!

6 thoughts on “Der neue Dexcom G7 – ich habe mal einen getragen!

  1. Danke für die Zusammenfassung. Von der Funktionalität scheint der G7 gut zu laufen.
    Enttäuschend finde ich, dass die Produktionsentwicklung im Jahr 2022 den Punkt Nachhaltigkeit vollkommen vernachlässigt. Die Chips, oder sogar kleine Platinen, ließen sich doch bestimmt wieder verwenden. Warum schmeißen wir so einen wertvollen Rohstoff in die Tonne? Dies gilt ebenfalls für die G6 Transmitter. Recycling ist ein MUSS heutzutage und ich erwarte bei Produkten heute eine hohe Nachhaltigkeit. Daher werde ich den G6, solange er vermarktet wird, auch nutzen🌈🌈🌈🌈

    1. Ja, das ist auch etwas, dass ich immer wieder anspreche. Libre, Omnipod, jetzt auch der G7… Da wird immer wieder argumentiert… Sicherheit, Hygiene, Tragbarkeit…. Und am Schluss..das ist mir die Lebensqualität wert… Da spare ich lieber an anderer Stelle. Milchmädchenrechnungen.

      1. Ja, das sind – im wahrsten Sinne des Wortes – billige Ausreden. Auch bei der Produktion von Medizinprodukten ist Nachhaltigkeit wichtig, denn momentan verbrauchen wir 1 ½ Mal unseren Heimatplaneten, also wir sind bereits in roten Zahlen. Wo ein Wille, da ein Weg. Und das macht mich wütend, dass wir halt diese Produkte nutzen müssen. Da ist der G6 noch relativ umweltfreundlich, vor allem, wenn man Wege findet, den Transmitter zu recyclen👍😂

  2. Also ich kann vom G7 nur abraten. Ich habe ein Iphone SE (2020) mit dem neuesten IOS, welches ja gar nicht kompatibel ist. Das verursacht diverse Probleme:
    – Verbindungsabbrüche (viel häufiger als G6)
    – die Profile die man anlegen kann, werden nicht übernommen oder einfach eigenständig geändert (vor allem Nachts ein riesen Ärgernis, siehe zackiger Kurvenverlauf)
    – die APP auf der Apple Watch und die Vorschau Widget gehen nicht (da ja nicht kompatibel), man muss also immer die App öffnen um den Wert lesen zu können

    beim Kurvenverlauf in der APP kann man nur noch mind. 3h anzeigen lassen, Querformat gibt es nicht mehr also ich alles sehr winzig und schlecht zu erkennen
    der Kurvenverlauf ist durchweg sehr zackig (immer, nicht nur am Ende der Laufzeit), Beispiel: gerade Linie bei 100… plötzlich 3-4 Werte bei 69… dann wieder gerade Linie bei 100. Oder andersrum. Das tritt ständig auf und nervt v.a. nachts wenn dann der Alarm wegen solcher Fehlmeldungen losgeht (und die App dennoch piepst obwohl man es deaktiviert hatte)
    der Sensor ist sehr sensibel geworden, viel Druck drauf (z. B. am Arm) und schon weichen die Werte ab
    der Sensor ist zwar kleiner aber kantiger und hat ein paar Einkerbungen, daran bleibe ich viel häufiger hängen als beim G6 obwohl dieser deutlich dicker ist

    alles in allem werde ich sofort wieder zum G6 zurückwechseln, wenn ich meine G7 verbraucht habe

  3. Mich ärgert ehrlich gesagt, dass der G6 wesentlich genauer war – obwohl Dexcom genau das vom G7 behauptet. Aber wieder bei der neuen Lieferung teilweise Abweichungen, die bei Unterzuckerung wirklich gefährlich sind. Zeigt mir der Sensor 110 an und ich habe gerade mal 70, wird es gefährlich. Nur, weil ich mittlerweile fühle, sobald mein Blutzucker sich gefährlichen Tiefen nähert habe ich dann gestochen und kalibriert. Den neuen Sensor jetzt 4x in 12 Stunden. Bleibt das so, kaufe ich wieder Freestyle Libre. Die halten 14 Tage und sind genau.

    1. Hi,
      Jeder macht hier andere Erfahrungen. Bei mir war zum Beispiel der Libre nie so genau wie der G6. Daher sollte man meiner men nach die Möglichkeit nutzen, um die Sensoren zu testen bevor man sie sich verschreiben lässt. Nicht nur wegen der Genauigkeit, auch wegen möglicher Allergien…

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